Zur Person
Bernd Eberhardt erhielt seine musikalische Ausbildung zunächst in Stuttgart, später im Studium an der Hochschule der Künste Berlin unter anderem bei Uwe Gronostay und Hans Hilsdorf (Dirigieren), Rudolf Heinemann (Orgel) und Rainer Becker (Klavier) sowie am Sweelinck Conservatorium Amsterdam als Orgelschüler von Ewald Kooiman. Darüber hinaus nahm er an mehreren Meisterkursen als Dirigent teil.
Seine Tätigkeit als Kirchenmusiker führte ihn nach Ludwigsburg, Stuttgart-Möhringen und an die Stuttgarter Markuskirche. Seit 1999 ist er Organist der Göttinger Rats- und Marktkirche St. Johannis und Leiter der Göttinger Stadtkantorei sowie des Göttinger Kammerchores.
Bernd Eberhardt ist in den vergangenen Jahren intensiv als Dirigent hervorgetreten. So leitete er beispielsweise Aufführungen mit Beethovens „Missa solemnis“, Brahms' „Ein deutsches Requiem“, dem „Credo“ von Krzysztof Penderecki, sowie der beiden großen kirchenmusikalischen Werke Frank Martins („Messe“ und „Golgotha“). Seine besondere Beschäftigung mit Fragen der stilgerechten Aufführungspraxis führten immer wieder zu beachteten Aufführungen aus dem Bereich der Alten Musik, so auch bei den Internationalen Händelfestspielen Göttingen. Zahlreiche Kulturinstitutionen vertrauten auf ihn bei der Einstudierung von Chorpartien. So erhielt er Engagements im Forum am Schlosspark Ludwigsburg, dem Stuttgarter Pavillion, dem Deutschen Theater Göttingen, dem Göttinger Symphonie Orchester und bei den Internationalen Händelfestspielen Göttingen.
Im Rahmen der Konzertreisen der Göttinger Stadtkantorei leitete er zum Mendelssohn-Jahr in Zusammenarbeit mit dem Cheltenham Bach Choir im Herbst 2009 die Aufführung des Mendessohn-Oratoriums „Eliah“ in Tewkesbury Abbey (England). Im Herbst 2013 gastierte die Göttinger Stadtkantorei unter seiner Leitung in Sibiu und Mediasch (Rumänien) mit Joseph Haydns „Schöpfung“ beim „Festival der Gesangskunst“ gemeinsam mit dem Hermannstädter Bach Chor und der Staatsphilharmonie Sibiu. Zu den Feierlichkeiten des Remembrance day leitete er im November 2014 eine Aufführung von Beethovens Missa solemnis in der Town Hall in Cheltenham. Mit der Aufführung des Oratoriums „Deborah“ von Händel war er im Mai 2015 mit dem Göttinger Kammerchor und dem Göttinger Barockorchester Gast im Hautprogramm der Internationalen Händelfestspiele.
Als konzertierender Organist spielt Bernd Eberhardt regelmäßig in verschiedenen Konzertreihen so z.B. bei den „Internationalen Orgelkonzerten“ in Stuttgart, den Konzerten an der Orgel der Marktkirche Hannover oder dem Musiksommer Rheinland Pfalz. In der jüngeren Vergangenheit widmete sich Bernd Eberhardt als Organist immer wieder der Interpretation von Transkriptionen. Besondere Aufmerksamkeit erlangten seine Übertragungen z.B. der Bachschen „Goldberg-Varationen“ oder der Filmmusik zu „Star Wars“ auf die Orgel, sowie Interpretationen der großen Transkriptionen von Dvoraks 9. Sinfonie, Mussorgskys „Eine Nacht auf dem kahlen Berg“ (Szathmáry) und „Bilder einer Ausstellung (Guillou).
Am Klavier widmet sich Bernd Eberhardt mit Leidenschaft der Kammermusik und der Kunst der Improvisation.
Viele Göttinger Konzertformate wie z.B. „Klassik für Nachtschwärmer“, die „Göttinger Orgelradtour“ oder die „Nacht der Chöre“ gehen auf seine Initiative zurück.